Dieses Jahr hatte ich mich entschlossen eine kleine Rundreise zu machen!
Die Vorbereitungen waren wieder mal zeitmässig knapp gewählt, da
ich immer alles so "kurz" entscheide. Aber bisher hatte das auch
immer gut geklappt. Eigentlich wollten wir nach Samos, aber die Flieger
ab Stuttgart gingen erst montags, also was tun? wieder 2 Tage Samstag und Sonntags
zu hause hocken und warten bis der der Flieger dann montags geht, dafür
hatte ich keine Lust. Also rief ich meine Freundin an, was wir tun
könnten. Wir entschlossen uns ein Flug nach Athen zu buchen, der schon
samstags ging und wollten dann weiter mit der Fähre nach Samos. Nun wurde
fieberhaft recherchiert. Erstmal nach einem Preisgünstigen Flug schauen..den
kosten sollte das ganze ja nichts :-) Dann fanden wir auch schon einen Flug mit
der All-Italia von Stuttgart aus über Mailand nach Athen. Aber wenn schon
Athen, dann wollten wir auch schon noch was sehen. Nun brauchten wir nur
noch ein Hotel in Athen, also alle Suchmaschinen gewälzt und wurden
dort fündig mit dem Hotel Atma am Ormonia-Platz, der uns einen guten Preis
machte. Mit der Buchung, der Fähre am komenden Dienstag für nach Samos,
wussten wir aber nichts konkretes, lt. Internet sollte die aber dDienstags fahren?
Sicherheitshalber mailten wir den Fährbetrieb an und die antworteten prompt,
leider zum Negativen.."Leider können wir nicht mit Sicherheit sagen,
ob die Fähre abgeht"..Alternativen fanden wir keine, nicht von Piräus
noch von Raffina. Also schauten wir bei der OA nach einem Flug, wurden
dort fündig und buchten 2 Flüge von Athen nach Samos. Das kuriose
war, dass der Flug nur unwesentlich teurer wie die Fähre war, (Die hätte
immerhin 13 Stunden gebraucht, der Flieger keine 50 Minuten)...also dann kann
es ja losgehen, erst mal nach Athen.
Der Flug von Stuttgart nach Mailand unterschied sich von dem Flug Mailand -
Athen gewaltig. Zwar war es mit der All-Italia, dieselbe Fluggesellschaft,
aber es war ein Unterschied wie Tag und Nacht. hatten wir von Stuttgart aus
mit der kleinen Maschine einen SuperService, war die Linienmaschine Athen ein
Dreck dagegen, Service so gut wie keinen, unfreundliches Personal und das Essen...reden
wir besser nicht davon! Meine Beschwerde an All-Italia ging nach dem Urlaub ein und ein
Call-Center mit einer Dame, die gebrochen Deutsch sprach und ihre Fragen von
einem Zettel ablas, rief mich nach dem Urlaub an. Pluspunkte gab es trotzdem keine von
mir!
Aber nun sind wir in Athen...
Der Linienbus stand Erwartungsgemäß am Flughafen. Wir kauften uns
Fahrkarten und verliessen den neuen Flugplatz in Athen um ca. 0.30 Uhr. Ca.
1.30 Uhr waren wir am Syntagmaplatz. Die Taxifahrer stürzten schon in den
Bus rein um die wenigen Gästen für teures Geld dorthin zu fahren wo
sie hinwollten. Nach zähen Verhandlungen, bekamen wir einen Preis der zwar
die Hälfte der geforderten Summe war, aber wir wollten die 3 Km zum Omonia
nicht zu Fuß wandern. also drueckten wir ihm 5Euro in die Hand und dann
kamen wir zu unserem Hotel. Die Besten Jahre hatte das Haus schon hinter sich,
aber es war sauber und hatte einen Lift. Wir brauchten das Hotel eh nur zum
schlafen. Zumindestens gab es AirCondition und KabelTV, gut, da die Fussball-WM
gerade angefangen hatte.
Das Frühstück verpennten wir und das sollte sich nich als allzu
schlimm erweisen. Gegenüber vom Hotel ist ein MacDonalds, mit einem separten Raum
zum Frühstücken mit Kaffee und Kuchen, nach dem wir uns
gut gesättigt hatten, gings los.
Da wir mit unserer beim Bus erworbenen
Tageskarte noch über 12 Stunden fahren konnten, nahmen wir erstmal die
Metro und fuhren zum Syntagma, stiegen dort um und gingen weil Sonntag erstmal
in die Plaka zum Floh- und Antikmarkt. Na, gekauft hatten wir nichts, aber es
war schon Sehenswert, aber halt nichts gegenüber dem was wir dann sahen..vor
uns auf einem Berg tat sich was..nichts was wir nicht kannten, aber was für
jemand der das erstemal so Nahe dran ist, was einzigartiges ist.."Die Akropolis"!
Das Ausgrabungsgelaände vor uns mit dem Zeus und sonstigen Tempeln und
Altaren und Museen. Der Eintrittspreis von 12Euro ärgerte uns ein wenig.
Wir wollten ja nur in die Akropolis, die anderen Tempelchen waren uns erstmal
nicht so wichtig. Also gingen wir nicht durch das Ausgrabungsgelände, sondern
gingen drum herum, am Turm der Winde vorbei und erreichten die Akropolis eine Stunde
später. Billiger wurde es deshalb. Es gab nur das Kombiticket
für 12 Euro, darin beinhaltet war der Eintritt in die Akropolis, das "umgangene"
Ausgrabungsgelän,de und weitere 5 Abschnitte für verschiedene Tempel
etc. Also was solls, wenn schon denn schon und wenn man halt mal davorsteht,
dann will man auch rein. An der Akropolis waren die Restaurierungsvorgänge
auch sonntags im griechischen Gange, Bauarbeiter machten Zement an und
arbeiteten, gemächlich an irgendwas. Der Innenteil der Akropolis war gesperrt,
aber wir konnten wenigstens die herrliche Aussicht geniessen. Es lohnt sich
wirklich und man hat einen sehr schönen Blick über Athen. Von weitem
konnten wir Piräus und das Meer sehen und wir entschlossen uns nach einigen
Fotoaufnahmen, den Weg durch das Ausgrabungsgelände nach unten Richtung
Plaka zu nehmen, bezahlt hatten wir ja nun.
In der Plaka gab es erstmal eine Pita, dann nahmen wir die Metro nach Piräus.
Verfahren konnten wir uns eigentlich nicht, die 3 Metrolinien in Athen sind
überschaubar, ausserdem war in Piräus Hafen Endstation. Vorbei an
schöne und an zerfallenen Häuseren, Baustellen an dennen gearbeitet
wurde und an Baustellen, an dennen noch nichtmal angefangen war, weiter am Fussballstadion
vorbei, erreichten wir auch dann Piräus. Piräus selbst ist bekannterweise
keine Schönheit und wenn man eine Fähre gesehen hat, hat man eigentlich
schon alles gesehen. Wir gingen dort noch ein wenig spazieren und liefen dann
quer durch die Stadt auf die andere Seite zum sogenannten Yachthafen. Über
ein nettes Bergchen, mit einem wunderbaren Ausblick, über Piräus (Wer
denkt das Athen flach ist, der irrt gewaltig!!) kamen wir zu dem schmucklosen
Yachthafen. Dort tranken wir erstmal Kaffee und es gab ein Stückchen Kuchen.
Von dort aus gingen wir weiter bis zum Fussballstadion und nahmen die Metro
zurück zum Hotel.
Nach Duschen, Ruhen und Fussball gucken, nahmen wir uns vor am Abend nochmals
zur Plaka zu gehen um die Akropolis auch mal Leuchten zu sehen. Die Speiserestaurants
in der Plaka sagten uns aber nicht so zu. Die Kellner und Animierer waren uns
ein Greul, die hatten schon so ein ausbeuterisches Aussehen. Nö, dann wollten
wir lieber wo anders hin zum Essen. Wir fuhren zum Omonia zurück und gegenüber
von unserem Hotel...nein, nicht der MacDoof...sondern ein kleines Speiserestaurantchen..mit
ner gegrillten Sau..und einem herrlichen Naussa-Wein. Das blieb auch unser Lieblingslokal
fuer die 2 Tage...warum den in die Ferne schweifen..
Athen war in den Anfängen des 19. Jh ein eher unbedeutender Ort. Damals fasste Athen nur 5000 Einwohner. Erst mit dem König Otto der 1. von Bayern, kam Bewegung ins Spiel, er wurde von den Mächtigen aus Grossbritanien und Frankreich ins Rennen geschickt. Otto war mit 17 Jahren nicht in der Lage, eigene Ideen zu haben, daher holt er sich den Bayern Leo von Klenze mit an Bord, der das Athener Stadtbild nach klassizistischen Stil und Münchner Vorbild umsetzte. München hatte im Vergleich, damals auch keine 100.000 Einwohner. Otto ließ Klenzen eine Stadt für 50 Tausend Einwohner konzpieren. Heute hat Athen München mit seinen Einwohnerzahlen schon überholt, klar wo sollen die Leute auch arbeiten, außer in Athen?
Heute fliegen die meisten Pauschaltouristen direkt auf die Inseln, einige Individualisten, die auf die kleineren Inseln wollen, müssen meist über Athen, Saloniki oder Kavala.
Der Athener Flughafen heute, ist Eindrucksvoll, vor ein paar Jahren, gab es noch zwei Flughäfen in Athen. Der Olympics und der Internationale waren nur ein paar Km getrennt, aber es war schon müßig jedesmal, wegen einem Weiterflug mit dem "überteuerten" Taxi dort hinzufahren.
Zu den Taxifahrern könnte man einen eigenen Artikel schreiben..gut vll komme ich da noch darauf zurück. Heute gibt es die Metro als Alternative und nur noch einen Flughafen. Viele benutzen die Fähre ab Piraeus oder Rafina. Piraeus ist an der Metro angeschlossen. Der neue Flughafen wurde von einem deutschen Unternehmen gebaut, die Metro sowieso.
Am nächsten Tag packten wir es pünktlich zum Frühstück, wir hätten
es auch sein lassen können. Der Nescafe schmeckte nicht und die Brötchen
und die Marmelade waren auch nicht besser. Was solls und zum Mac wollten wir dann
aber auch nicht. Nach dem Frühstück, nahmen wir uns vor zum ..Aeropaghügel
auf den Likabettós...Hügel zu gehen und mit der Seilbahn von dort
aus den Hügel hochzufahren. "Pfeifendeckel" die Bahn wurde restauriert,
aber es kam zugleich ein Taxi und der erklärte uns das das Taxi ein Service
der Regierung ist und uns zum gleichen Preis hochfährt. Gut besser schlecht gefahren, als gut gelaufen. Es lohnte sich auf jedenfall, der Ausblick auf die Akropolis und die
Stadt war gigantisch. Nach der obligatorischen Fotosession, gingen wir einen schön
angelegten Weg wieder langsam abwärts. Zurück ging wir dann durch den Nationalgarten
zur Wachablösung am Syntagmaplatz. Es ist lustig die Wache mit ihren "Bommelschuhen"
zuzusehen. Weiter ging es Richtung Omoniaplatz, aber vorher kehrten wie in einer
kleinen Stehkneipe ein und vernichteten ein paar Spiesse und Zaziki. Im Hotel
entschieden wir dann, nochmals zur Plaka rauszufahren. Wir kauften nochmals
ein 24 Std. Ticket, das wir ja eh am nächsten Tag zum Flieger mussten.
Jetzt suchten wir ein schönes Dachgarten-Restaurant um die Akropolis, wenigsten
heute mal beleuchtet fotografieren zu können. Irgendwann überredete
und so ein Animierer, das es von seinem Dachgarten ein wunderschöner Ausblick
gibt. Als wir oben waren stellten wir zwar fest, das der Ausblick nicht schlecht
ist, aber die Akropolis war nicht zu sehen. Na da gingen wir halt wieder. Letztendlich
nahmen wir unser Essen wieder dort ein, wo wir gestern schon gegssen hatten und nach ein
paar Ouzo´s fielen wir dann ins Bett.
Das Frühstück war etwas besser, als den Tag zu vor. Irgendwo hatten
die noch einen Kuchen ausgegraben, den Kaffee brachten wir selber mit. Nachdem unsere
Koffer und Rucksäcke gepackt waren, gaben wir die an der Rezeption ab und
gingen noch in die Markthalle. Hier gab es schon viel zu sehen, Metzger und
Gemüsehändler etc. Nach einem kleinen Rundgang noch durch die verschiedenen
Geschäfte und einem Besuch in dem nahegelegenen Kaufhaus, gings dann los..erst
mit der Metro zum Syntagma und dann weiter mit dem Bus zum Flughafen.
Samos..
Nachdem wir unsere kleine OA gefunden hatten, ging es los zu dem 50minütigen
Flug nach Samos. Das Wetter spielte gut mit und wir konnten noch von oben ein
paar schöne Fotos schiessen. Der Anflug auf Samos war tadellos. Anne und
Thomas holten uns am Flugplatz ab und brachten uns nach Ireon in das von Thomas
schon georderte Appartment. Das Appartment "Sophia" ist ein kleines
Studio, mit Kochgelegenheit und einem Balkon. Sophia ist gebürtig in Pagondas,
hat aber lange jahre in der USA gelebt. Sie machte uns einen guten Preis und
wir waren voll auf zufrieden mit dem Zimmer. Der Strand war nur 20 meter weg.
Leider hat Samos im Moment sehr starken Touristenrückgang, das liegt a)
an den Reisebüros, die wohl verlauten, das es nach dem grossen Brand 2000
nicht mehr schön ist auf Samos, was natürlich nicht stimmt. b) wird
es von Deutschland aus nicht mehr so oft angeflogen. Für den Tourismus
ist das natürlich schlecht auf Samos, für die Natur ist es ganz gut.
Diese hat sich wundersam erholt nach den Bränden und es ist dort wunderschön.
Anne und Thomas fuhren erst spät abends nach Pagondas hoch. Den Tag verbrachten
wir in der nahegelegenen Taverene "Stella", dort tranken
auch ein bisschen was. Am nächsten Tag mieteten wir uns ein Fiat Panda
und fuhren mittags zu den beiden hoch. Die sind dort kräftig am Haus bauen
und wollen irgendwann ganz da runter um dort zu leben. Verstehen kann ich es.
Den Panda, gaben wir aber am gleichen Tag zurück, da das Autochen an jeder
Kreuzung ausging und am Berg fast besser schnaufte als ich beim laufen durch
Athen. Kostas gab uns dann ein guten Hyundai, der auch Aircondition und autom.
Fensterheber und so ein Zeug hatte. Der lief auch ganz flott.
Der Urlaub war das was wir erwartet hatten, gutes Essen, schöne Strände und Erholung pur.
10 Tage später flogen wir von Samos nach Athen, hatten zwei Stunden Aufenthalt und die italienische Fluggesellschaft hatte zwar diesesmal auch kein besseres Essen, aber war pünktlich. Mein BigpackRucksack schaffte es allerdings nicht und blieb in Mailand zurück, der Kurier lieferte ihn zwei Tage später an meine Wohnadresse.
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