Vathi
Das traditionelle Dorf Vathi (Vathy) im Nordosten der Insel ist eines der ältesten auf Samos. Nach einheimischer Überlieferung wurde der Ort Vathi genannt, was „tief“ bedeutet, weil das Stranddorf am Ende einer langen Bucht erbaut wurde. Dort befindet sich auch der gleichnamige Hafen. In osmanischen Aufzeichnungen aus dem frühen 17. Jahrhundert wird Vathi unter dem Namen Ahirlasi aufgeführt. Die ersten Siedler des Ortes kamen vom Peloponnes. Das beweist der Name des Ortes Moraitochori, was für “Ein Dorf von Morea“ steht. Morea ist eine alte Bezeichnung für den Peloponnes. Weitere Anzeichen dafür sind auch die Heiligenbilder der Panagia Nafpliotissa (Heilige Maria von Nafplio, einer Stadt in Peloponnes) und von St. Georgios Argitis (Sankt Georgios von Argos, ebenfalls eine Stadt in Peloponnes), die die örtlichen Kirchen schmücken. Sehr wahrscheinlich lebten hier auch Siedler der griechischen Insel Chios, deren Vorfahren von Samos stammen. Beweise dafür sind Bezeichnungen wie Chiotika, Name für eine Region in der Nachbarschaft, und die Kirche der Heiligen Matrone von Chios.
Besonders sehenswert sind die traditionellen Häuser in den Dörfern, die Alleen sowie die Gebäude der Grundschule und der Verwaltung. Die kleinen Kirchen der Agia Cara und Evangelistria sind mit ihren kunstvollen Fresken ebenfalls einen Besuch wert, genau so wie die Kirche von Ai-Yannaki. Diese zweischiffige Kirche mit Dom wurde 1799 erbaut und ist Nikolaus von Myra und Johannes dem Täufer gewidmet.
In der Vergangenheit lebten die Dorfbewohner vom Tabakanbau. Heute ist der Wein- und Olivenanbau die Haupteinkommensquelle.
Vathi ist der Geburtsort vieler bedeutender Persönlichkeiten, die eine Schlüsselrolle im öffentlichen Leben von Samos spielten. Dazu gehörte der Kapitän Constandis Lachanas und Christodoulos Matakidis, die am griechischen Unabhängigkeitskrieg (1821-1827) teilnahmen, ebenso wie Themistoclis Sofoulis, der eine Hauptrolle in der Proklamation des Anschlusses von Samos an das Königreich Griechenland spielte und später Premierminister wurde.
Die Kleinstadt Vathy (griechisch Βαθύ (n. sg.) auch Ano Vathy ‚Ober Vathy‘ seltener auch Paleo Vathy ‚Alt Vathy‘) im Osten der griechischen Insel Samos zählt zu den ältesten Siedlungen der Insel. Vathy hat 2000 Einwohner, einschließlich der umliegenden ländlichen Siedlungen über 3000. Zusammen mit der Stadt Samos bildet Vathy ein nahezu geschlossenes Siedlungsgebiet. Sie ist mit 43,638 km² die zweitgrößte Ortschaft der Gemeinde Samos nach Fläche. Das Gebiet reicht von der Westküste des Golfes von Vathy (Kolpos Vatheos Κόλπος Βαθέος) an den Mykali-Strand (Παραλία Μυκάλη) im Süden und bis zum Kap Praso (Ακρωτήριο Πράσο) im Nordosten. Die Stadt Samos grenzt im Norden an, im Nordwesten Kokkari, im Westen Mytilinii und im Südosten die Ortschaft Paleokastro. Die jüngere Bebauung der Kleinstadt Vathy zieht sich nordwestwärts zum Meer hinunter und grenzt dort an die Besiedlung der Stadt Samos an. Östlich auf der Vlamari-Hochebene liegen die Dörfer Agia Zoni und Kamara. Die Siedlungen Varella und Drosia liegen südlich nahe Paleokastro, Mesokambos ganz im Süden am Mykali-Strand, die Streusiedlungen Koumarionas und Zervou westlich an der Landstraße nach Mytilinii. Der Weiler Kedros liegt an der Nationalstraße 62 nordwestlich in Küstennähe.
Ehemals war die Stadt auch unter den Namen Limin Vatheos oder Kato Vathi bekannt und diente als Hafen für Vathi. 1958 wurde sie in Samos umbenannt.
Zur Altstadt gehören der Hafen und der Marktplatz, die 1864 unter der Regie des französischen Ingenieurs Bouchet entstanden. 1882 erhielt der Platz den Namen „Pythagoras-Platz“. Weitere Sehenswürdigkeiten sind die zahlreichen öffentlichen neoklassizistischen Gebäude, die der Stadt ihren unverwechselbaren Charakter geben: Der 1875 erbaute Präsidentenpalast an der Hafenpromenade; das Krankenhaus; das 1882 erbaute Pythagoreische Gymnasium, in dem sich heute die erste Grundschule der Stadt befindet und das ehemalige Gefängnis, in dem heute das Staatsarchiv der Präfektur von Samos untergebracht ist.
Besonders hervorzuheben ist das beeindruckende Gebäude der Generalversammlung, in dem sich die Mitglieder der Hauptversammlung von 1901 zu Kongressen trafen und in dem später das Bürgermeisterbüro untergebracht war.
Sehenswert ist auch die alte Grundschule aus dem Jahr 1897, der Marktplatz der Gemeinde, der Gerichtshof (1901-1909), das Zollamt, die Mavrogeneios-Berufsschule (1902) in Malagari und das Paschalio-Museum mit seinem Zentralarchiv (1909-1911).
Vier Kirchen teilen die Stadt in die Gemeinden St. Nicholas, St. Spyridon, St. Theodoros und Saint Charalambous auf.
Das archäologische Museum von Samos (Vathi)
Das archäologische Museum von Samos befindet sich in der Stadt Vathi. Das Museum besteht aus zwei Gebäuden: dem alten Gebäude des Museums (Paschalio Archiv Zentrum), welches 1912 gebaut wurde und dem neuen Gebäude, welches 1987 gebaut wurde und die antiken Skulpturen beherbergt.
Die Sammlung des neuen Gebäudes präsentiert Skulpturen aus der archaischen Zeit, Töpferware, Bronze-Gegenstände, Objekte aus Elfenbein, handgeschnitzte Holzgegenstände, Tonfiguren und andere kleine Gegenstände.
Vathy erreicht man am besten über die Strecke Phytagorio - Vathy - Kokkari oder halt umgekehrt, auch die Strecke von Mytilini kommend, bietet einen schönen und interessanten Ausblick über das Städtchen. Wer von Mytilini kommt, kann das Tierheim von Samos (Animal Care) noch besichtigen und den Hunden guten Tag sagen. Nachdem auf Samos Kreisverkehre Einzug gehalten haben, ist es egal wo man herkommt, an einem der zwei Kreisverkehre trifft man sich; biegt man ab zum Hafenbecken ...es ist die leichtere Strecke. Von Phytagorio kommend, fuhr man früher (1. Kreisverkehr) öfters durch Ano Vathi eine kleine Serpentinenstrasse durch den Ort und betete innerlich, dass einem keiner entgegenkam. Egal welchen Weg man heute nimmt, man kommt unten am Hafenbecken raus und ist damit auch schon im kulturellen Zentrum der Hauptstadt.
Die breite Promenadenstrasse wurde 2014 gerade neu gestaltet und da bin ich selbst mal gespannt wie das nun aussieht. An der Promenade entlang, befindet sich auch auf der rechten Seite der Löwe von Samos, genau neben dem deutschen Konsulats. Hier kann man sich auch schön in eines der vielen Cafes setzen oder an den kleinen schmalen Gassen und Fussgängerzone, flanieren. Mittags sind die Geschäfte allerdings geschlossen, für Einkaufsbummel sollte man morgens oder den Abend planen. Am Ende der Promenade ist der Anlegekai für die grösseren Fähren. Hier geht es auf das Festland, auf andere Inseln oder kann auch am grossen Hafengebäude einen Trip nach Kusadasi (Türkei) buchen, das mache ich jetzt. Kusadasi
Wer Lust und Zeit hat, empfehle ich das sehenswerte Museum. |