thermen

Archäologische Stätten der Thermen


Die Ruinen der Thermen (syn. für eine römische Badeanstalt) befanden sich auf dem Sportgelände der antiken Stadt Samos (heute Pythagorio). Die Thermen wurden im zweiten Jahrhundert n. Chr. erbaut und wurden bis heute in einem ziemlich guten Zustand erhalten.

Neben dem Haupteingang befanden sich die Umkleideräume für die Besucher. Das Frigidarium (Kaltwasserpool) und der achteckige Pool befanden sich im Nordteil der Therme, wogegen sich die Heißräume mit dem Hypocaustum (unterirdisches Wasserheizsystem) im südlichen Teil der Therme befanden. Außerdem gab es noch einen gewölbten Raum, der als Sauna genutzt wurde bis er im fünften Jahrhundert n. Chr. zum Taufbecken umfunktioniert wurde. Das Taufbecken war in eine dreischiffige alt- christliche Basilika integriert, die auf der Nordseite der Thermen errichtet wurde und deren Boden mit Mosaiken ausgelegt war.Die Wände des Badekomplexes waren mit Marmor, Mosaiken und Einlegearbeiten aus Marmor dekoriert. Die Böden dagegen waren mit Mosaiken überzogen, wie man bei der Freilegung der Überreste feststellte.

Die Thermen gehörten in der Antike zum Sportkomplex der Stadt, welcher auch die Sporthalle, das Stadium und die Palestra (ein öffentliches Trainingsgelände für Ringen und andere Sportarten im antiken Griechenland) umfasste. Das Stadion mit einer Länge von 190-200 Metern und einer Breite von 40-50 Metern dehnte sich zwischen der Heiligen Straße und der Küstenlinie bis zur Südseite der Thermen aus und gehörte zu den größten Stadion im antiken Griechenland.

Heraion - die heilige Statte der Gottin Hera

 

Die Archäologische Stätte Heraion befindet sich im Südosten von Samos und war in der Antike in Griechenland die wichtigste heilige Stätte der Göttin Hera. Sie wurde nach vielen Untersuchungen und Ausgrabungen stufenweise offen gelegt. Die Ausgrabungen wurden bereits 1702 begonnen und seit dem von verschiedenen Archäologen vorgenommen und auch heute noch weitergeführt.

Die wichtigsten Baudenkmale auf der Insel Samos sind die Folgenden:

Der Tempel der Hera: Der Tempel der Hera ist ein dipteraler ionischer Tempel, dessen Bestehen bis in die Zeit der Herrschaft des Tyrannen Polycrates (538 – 522 v. Chr.) zurückverfolgt werden kann. Alles, was davon heute noch existiert, ist eine halbe stehende Säule. Der Unterbau des Tempels ist bis zum Fundament der Wände und der Stylobat erhalten. Der Tempel wurde in Anlehnung an die Grundrisse der Cella und der Pronaos (der Teil eines antiken griechischen Tempels, der sich zwischen den Portikus Kolonnaden und der Cella befindet) eines älteren Tempels errichtet, der von dem Architekten Rhoecus (570-560 v. Chr.) gebaut wurde. Anscheinend folgte man jedoch auch dem Beispiel des Tempels von Artemis in Ephisus, der ein wenig früher gebaut wurde, und errichtete an der Vorder- und Hinterseite der Peristasis (externe Kolonnaden) eine dritte Kolonnade. Daher wurde der Tempel viel größer (108,63m x 55,16m) als der Tempel des Architekten Rhoecus und besaß insgesamt 155 Säulen in verschiedenen Größen und Bauformen. Das Säulengebälg war wahrscheinlich aus Holz. Da keine Dachziegel gefunden wurden, ist das Dach höchst wahrscheinlich nie fertig gestellt worden.

Der große Altar: Von Beginn an stand der Altar an der gleichen Stelle und war beeindruckend groß. Der Altar, dessen Existenz bis ins 8. und 7. Jahrhundert v. Chr. zurückverfolgt werden kann, wurde aus unbekannten Gründen (möglicherweise aus Kultgründen) nicht achsensymmetrisch im Tempel errichtet, sondern nordwestlich – südöstlich ausgerichtet. Gleichzeitig mit der Errichtung des gigantischen Tempels von Rhoecus und Theodorus, wurde der Altar in seiner imponierenden Größe ungefähr 560 v. Chr. gebaut. Anhand der erhaltenen Fundamente wird der Tempel auf eine Größe von 36,50 x 16, 50 Meter geschätzt. An drei Seiten war der Tempel von 5-7 Meter hohen Wänden umgeben, die den heiligen Hauptaltar einschlossen. Die offene Seite zeigte in Richtung des Tempels der Hera. Der obere Teil der Wände wurde mit eindrucksvollen Cymatia und die Innenseiten der Wände mit Reliefen verziert, die kämpfende Biestern und Sphinxe darstellen. Die zwei freien Enden der Wände sind mit Kapitellen dekoriert, die prächtige Reliefe tragen. Während des Römischen Reiches (1.-2. Jahrhundert n. Chr.) wurde der Altar in Marmor nachgebaut und mit Kopien der archaischen Dekorationen verziert, welche vereinzelt heute noch existieren.

Die heilige Straße: Die heilige Straße, die von der antiken Stadt Samos (heute Pythagorio) zum Tempel der Hera führt, war zu Beginn des 6. Jahrhunderts v. Chr. ein wichtiges landschaftliches Element. Da die Straße direkt zum Eingang des Tempels führte, wurde sie von vielen dicht nebeneinander stehenden Statuen gesäumt. Überbleibsel dieser geweihten Statuen sind der gigantischen Kouros aus Marmor, der aus dem Archaischen Zeitalter stammt (ein Kouros ist ein Skulptur von einem nackten, jungen Mann, die besonders während der Antike, vor dem 5. Jahrhundert v. Chr., in Griechenland produziert wurde) sowie eine Gruppe von Skulpturen des Bildhauers Geneleos. Kopien dieser Skulpturen werden an der Nordseite des Tempels ausgestellt. Die heilige Straße, die teilweise bis zur Stadt Pythagorio freigelegt ist, wurde ungefähr 200 n. Chr. mit Steinplatten gepflastert. Auf der Suche nach dem Eingang zum Altarraum, fand man bei Ausgrabungen 1980 einen riesigen Kouros, der heute im Archäologischen Museum von Samos ausgestellt wird.

Hecotompedon I und II: Dies ist einer der ältesten Tempel des antiken Griechenlands. Da nur Bruchstücke erhalten waren, konnte der Wiederaufbau nur auf theoretischen Annahmen basierend erfolgen. Der Hectompedon ist rechteckig geformt und ungefähr 33 Meter lang. Das Längen-Breiten-Verhältnis ist 5:1. Der Eingang befindet sich an der Ostseite. Der Tempel hatte ein Steinfundament und Wände aus Weichschlammziegeln. Das Dach wurde durch eine Reihe hölzerner Säulen gestützt, die auf Steinplatten standen und entlang der zentralen Achse des Tempels aufgestellt waren. Die Kultstatue stand auf einem einfachen rechteckigen Kalksteinblock. Die Existenz des ersten Hecatompedon Tempels lässt sich bis ins achte Jahrhundert v. Chr. zurückverfolgen, wogegen der zweite Hecatompedon Tempel in der Mitte des siebten Jahrhunderts mit einem anderen Mauerwerk der Wände auf dem Fundament des alten Tempels erbaut wurde. Man nimmt an, dass der zweite Tempel eine Reihe Holzpfosten besaß, die auf Steinfüßen standen. Es ist möglich, dass an der Ostseite sogar zwei Reihen dieser Holzpfosten standen. Beide Tempel hatten wahrscheinlich Gabeldächer mit Dachziegeln aus Lehm.

Das „Südgebäude“: Dies ist ein peripteraler Tempel, der sich am südlichsten Punkt der nordöstlich ausgerichteten heiligen Stätte befindet. Durch eine Kolonnade im Mittelpunkt wurde der Cella und der Pronaos in zwei Seitenschiffe unterteilt. Genau wie der Tempel von Rhoikos besaß das „Südgebäude“ ein Längen-Breiten-Verhältnis von 1:3 (39,30 x 13,10 Meter). Außerdem ist erwähnenswert, dass es auf der östlichen Seite des Tempels keine Kolonnade gab und die Ostfassade lediglich aus der Ante zwischen weit auseinander stehenden Kolonnaden bestand. Der Tempel wurde wahrscheinlich in der Mitte des sechsten Jahrhunderts v. Chr. gebaut. Die gerillten Kalksteine, die bei Ausgrabungen auf diesem Gelände gefunden wurden, werden diesem Tempel zugeordnet. Jedoch hat man bis jetzt noch keine passenden Kapitelle entdeckt.

 

 
 
 

 
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