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Kugelfische FUGU oder wie im Altertum bezeichnet "FUKU"

FuguKugelfisch

 

Warum ich jetzt gerade was von Kugelfische schreibe und mich durch das wenige bekannte Leben der Kugus wühle, weiß ich auch nicht, vll ist es ein Faible für Japan, geprägt durch die japanischen Filme Shogun etc, habe mich auch längere Zeit in asiatischen Gefilden aufgehalten, ohne einen von ihnen, zumindest nicht wissentlich zu verspeisen.

Der Fisch wird zumeist als Sashimi roh in hauchdünnen Scheiben, jedoch auch frittiert oder gebraten (karage) verzehrt oder in einer Suppe zubereitet. Um den Rohfischgeschmack voll wahrzunehmen, werden traditionell zwei bis drei Scheiben übereinandergelegt in den Mund gesteckt, die üblicherweise zuvor mit Sojasauce (Shoyu) benetzt werden. Sein Geschmack wird meist als fade beschrieben.

Der Kugelfisch den man hier kauft, kommt meist aus Aquarien und ein Handel ist eigentlich auch nicht vorhanden, da die Japaner das verbieten. Es besteht also, wie bei unseren französichen Nachbarn ein Art Herkunft- oder Gebietschutz. (sowie bei den Franzosen Cognac, Champagner, etc.)

Die Japaner begründen ihren Schutz dadurch, das es noch nicht 100%ig bewiesen ist, wie das Gift in den Fisch kommt. Die Besonderheit des Auqarienfisches gegenüber seines Meereskollegen, er hat nicht das gefürchtete Gift in sich. Interessanterweise, werden sie aber mit wilden Artgenossen in Berührung gebracht, bildet sich auch bei ihnen das Tetrodotoxin, aber im Normalfalle sollten bei Import- oder Aquarienware kein Gift vorhanden sein. Das Gift ist wasserlöslich und hitzestabil (außer in alkalischer Lösung), geht also beim Kochen oder Braten nicht kaputt.

Sollten Sie trotzdem beim Genuss des Fisches ein Taubheitsgefühl im Mundraumhaben, werden Sie sich am Besten sofort ins Krankenhaus begeben, im weiteren Verlauf der Krankheitssymptome, werden die Gliedmassen gelähmt, ggfs. Bauchschmerzen und Übelkeit. Es existiert kein Gegengift und somit ist eine Behandlung nur symptomatisch möglich. Wird aber die vergiftete Person durch medizinische Versorgung die ersten 24 Stunden am Leben erhalten, ist die Überlebenswahrscheinlichkeit relativ hoch.

Biologen nehmen an, dass sich das Gift der Meereskugus durch die Nahrungsaufnahme und Bakterien der Fische entwickelt. Viele Meerbewohnende Kugelfische fressen auch sehr gerne Stücke von Korallen oder andere niederen Tieren im Riff. Über die Nahrung können die Fische auch Algen und darin lebende Mikroorganismen und deren Gifte aufnehmen.

Die Kugu haben eine enorme Beiskraft und könnten auch einen Finger oder sonstiges abbeissen, sie greifen aber keine Menschen an und halten sich von ihnen fern.

Kugelfisch gilt als Delikatesse, bei uns kommt er weniger zum Einsatz, da er hier nicht vorkommt und daher importiert werden muss. Sollte jemand mal in die Gelegenheit kommen einen dieser Fische zu bekommen, muss bei der Zubereitung einiges zu beachten sein, wird der wild gefangene Fisch, wie mein geschätzter Kollege es ausdrückt "anatura" zubereitet, der Fisch ist in seiner gefangen Form hochgiftig und es dürfen nur sehr wenige Köche in Japan den Fisch zubereiten. Sie lernen über Jahre hinweg, wie sie den giftigen Teil entfernen und das man beim Entfernen von Leber und Eierstöcken besondere Vorsicht walten lassen muss. Wenn beim Ausnehmen der Leber auch nur ein Tropfen des darin enthaltenen Giftes mit dem übrigen Fisch in Berührung gekommen ist, kann es sich leicht um die letzte Mahlzeit handeln.

Trotz der strengen Auflagen erleiden immer noch jedes Jahr mehrere Dutzend Menschen in Japan eine Kugelfisch-Vergiftung. Die einzige Chance, die die Ärzte in solchen Fällen haben: Das Gift so schnell wie möglich aus dem Magen entfernen, Aktivkohle (Dosierung von 1 g / kg Körpergewichtverabreichen) , warten - und hoffen :-) Kein Erbrechen bei fortgeschrittener Symptomatik auslösen, bei aussetzender Atmung Mund-zu-Mund-Beatmung durchführen bis der Arzt eintrifft.

Zu früheren Zeiten gab es Restaurants, die die Leber trotzdem serviert haben, da der Körper kleine Mengen dieses Giftes vertragen kann, aber ich würde es nicht darauf ankommen lassen.

Hauptbestandteil des Giftes der Kugelfische ist Tetrodotoxin (TTX), das sich besonders in Haut, Leber und Eierstöcken des Fisches befindet, aber nicht im Muskelfleisch. Tetrodotoxin verdankt seinen Namen der Familie der Kugelfische (Tetraodontoidei) und wurde erstmals 1950 aus den Ovarien eines Kugelfisches isoliert.

 

Arothron Hispidus
Dieses Nervengift ist eines der stärksten bekannten, nicht proteinartigen Gifte: Die letale Dosis beträgt nur etwa 10 µg/kg Körpergewicht. Es wirkt nur auf die Körpernerven, nicht auf das Gehirn − die Opfer werden vollständig gelähmt und können sich weder bewegen noch sprechen, bleiben aber bei Bewusstsein. Sie sterben dann an durch die Lähmung bedingtem Atemstillstand und folgender Erstickung oder aber an Herzstillstand. Wenn Atmung und Kreislauf schnell genug durch Notfallmaßnahmen in Gang gehalten werden, klingt die Giftwirkung innerhalb etwa 24 Stunden ab und die Opfer erleiden keinen bleibenden Schaden.

Interessanterweise lese ich, dass sich zum Beispiel Delfine an den Kugelfischen berauschen. Sie nehmen den Meeresmitbewohner ganz vorsichtig ins Maul und stupsen ihn sanft herum - gerade intensiv genug, dass das runde Meerestier sein Nervengift absondert, jedoch nicht so stark, dass der Kugelfisch verletzt wird und dadurch viel Tetrodotoxin absondert Sind die Delfine erst einmal high, scheinen sie in anderen Sphären zu schweben. Der Drogenkonsum im Tierreich scheint sich jedoch nicht nur auf Delfine zu beschränken: Auch Strumpfbandnattern sind dafür bekannt, zu Rauschzwecken das Gift zu sich zu nehmen. Allerdings laben sich die Schlangen dafür an Giftmolchen, die ebenso wie Kugelfische Tetrodotoxin absondern. Der Effekt ist ähnlich wie bei zugedröhnten Delfinen: Die Tiere bewegen sich langsamer und träger und zeigen sich Feinden gegenüber weniger ängstlich.

Literatur:

Simon Fischer http://www.kugelfischwelt.de/der-giftige-kugelfisch/die-gifte-der-kugelfische.html

Dr. Bernhard Peter http://www.dr-bernhard-peter.de/Apotheke/Gifte/Tetrodotoxin.htm

 

 

 

 
 

 

 

 

 

 

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Die Rezepteseite ist leider etwas in den Untergrund getaucht, liegt aber nicht am Urheberrecht. Jetzt beschäftige ich mich mit Lebensmittel -Allgemein, -Essen, -Trinken und was dazugehört. -Konsumartikel die man nicht essen kann, können aber auch hier erwähnt werden. @thommy