Frühlingszeit ist auch Bärlauchzeit. Das nach Knoblauch duftende Gewächs ist nicht nur sehr schmackhaft, sondern auch sehr gesund. Außerdem hat Bärlauch eine reinigende Wirkung. Doch bei der Ernte von Bärlauch ist einiges zu beachten. YNFO.BIZ erklärt, was.
Bärlauch ist besonders reich an Schwefelverbindungen - also Sulfiden. Beim Kauen entsteht Thiosulfinat und das wirkt gegen bakterielle Krankheitserreger, berichtet der Verbraucherservice Bayern. Somit reinigt Bärlauch Magen und Darm - und das ohne Nebenwirkungen.
Unterschied Bärlauch Maiglöckchen Herbstzeitlose
Nr. 1 Knoblauchduft
Bärlauch heißt nicht umsonst "wilder Knoblauch". Einfach die Blätter zischen den Fingern reiben und schon steigt der charakteristische Duft in die Nase. Dann und nur dann (!) sollten Sie die Blätter pflücken. Sind die Blätter geruchlos haben Sie ein Maiglöckchen oder, noch schlimmer, eine Herbstzeitlose erwischt. In diesem Fall besser so schnell als möglich gründlich die Hände waschen. Die Blätter von Maiglöckchen und Herbstzeitlose sind gefährlich giftig! Jedes Jahr sterben auch in Österreich Menschen an solchen Vergiftungen. Unterschätzen Sie diese Gefahr also nicht!
Beachten Sie auch, dass Ihre Hände, wenn sie einige Male mit Bärlauch in Berührung kommen, nach Knoblauch riechen und diese Art der Unterscheidung dann in Folge nicht mehr eindeutig sein kann!
Bärlauch: Blätter duften nach Knoblauch
Maiglöckchen: Blätter geruchlos
Herbtszeitlose: Blätter geruchlos
Nr. 2 Die Blätter
Bärlauchblätter: mattgrün, weich, deutliche Gliederung und lanzettähnliche Blattfläche und dünnen Blattstiel, die Blätter wachsen einzeln aus dem Boden
Maiglöckchen: dunkelgrün, fest, glänzen auf der Blattunterseite, wachsen paarweise am Stengel, umfassen den Stiel der länger aus dem Boden ragt, giftig,
Herbstzeitlose: die Blätter sehen schmal länglich-lanzettlich aus, wachsen direkt am im Boden befindlichen Stengel, kein Blattstiel, wachsen zu mehreren Blätter aus einem Stengel, die jüngeren Blätter werden dabei von den älteren umhüllt, hochgifitg!
Zwischen den Blättern, in der Mitte des Stiels, befindet sich die Samenkapsel.
Nr. 3 Die Blüten
Bärlauchblüte: weiß, Sammelblüte, wächst in der Hülle nach oben
Maiglöckchenblüte: weiß, viele kleine Blüten hängen vom Blütenstiel
Herbstzeitloseblüte: Herbstblüte, violett
Ganz wichtig ist allerdings, dass man sich vor dem Verzehr auch wirklich sicher ist, dass man es mit Bärlauch zu tun hat - denn er sieht den giftigen Maiglöckchen oder Herbstzeitlosen sehr ähnlich. Echter Bärlauch riecht nach Knoblauch, wenn man die Blätter zwischen den Fingern reibt.
Vorsicht bei wildem Bärlauch
Auch die Anzahl der Stängel kann helfen, echten Bärlauch zu erkennen: Jedes Bärlauchblatt sprießt an einem einzelnen Stängel aus dem Boden, meist in Gruppen dicht beieinander. Bei Maiglöckchen wachsen hingegen immer zwei Blätter an einem Stängel. Bei Herbstzeitlosen sind es sogar mehrere Blätter, die eng am Stängel anliegen.
Wild gewachsener Bärlauch ist jedoch nicht ungefährlich: An den Blättern können Eier des kleinen Fuchsbandwurms kleben. Da diese erst bei Temperaturen von 60 Grad und mehr absterben, bringt gründliches Waschen oder Einfrieren vor der Nutzung in der Küche nichts. Wer auf sein Bärlauchpesto nicht verzichten möchte, sollte dafür keine wild gesammelten Blätter verwenden.
Hobbygärtner und -köche sollten Bärlauch nur bis zum Beginn der Blüte der Pflanze ernten. Das ist im Mai der Fall. Denn die Zwiebeln müssen noch in der Lage sein, ausreichend Kräfte zu sammeln.
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