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Alles Mögliche, eine Sammlung von alten und neuen Geschichten rund um die Pfalz und dem Rest der Welt
Das schwarze Schaf (Hermann Hesse)
Meine Freunde, Feinde wissen und tadeln es längst: Ich habe an vielen Dingen keine Freude und glaube an viele Dinge nicht, die der Stolz der heutigen Menschheit sind; ich glaube nicht an die Technik, ich glaube nicht an die Idee des Fortschritts, ja nicht einmal an die Demokratie, ich glaube weder an die Herrlichkeit und Unübertrefflichkeit unserer Zeit, noch an irgendeinen ihrer hochbezahlten Führer, während ich vor dem, was man so ‚Natur‘ nennt, eine unbegrenzte Hochachtung habe. (Glasperlenspieler von Hermann Hesse) Als der Erzähler seine Geschichte mitteilt, fühlt er, dass sich sein Leben dem Ende zu neigt. Die Zeichen sind untrüglich. Er sieht sich innerhalb seiner Familie als letztes Glied in der bisher über Generationen nicht abgerissenen Kette der schwarzen Schafe. Zu jeder Zeit gab es bisher genau eines in der Familie. Der Erzähler weiß, dass er zurzeit das schwarze Schaf sein muss. Zum Beweis erzählt er die Geschichte seines Onkels Otto. Dieser Mensch hielt sich zu Lebzeiten nicht an die Normen gutbürgerlichen Zusammenlebens, sondern behielt viel lieber seine Freiheit. Onkel Otto lebte nur auf Pump. Reihum borgte der Onkel sich kleinere Geldbeträge von den Vätern der Familie. Jedes Mal flocht er in die Geldbitte das in der ganzen Familie gefürchtete Wort „kurzfristig“ ein. Rasch kommt der Erzähler zu einer Merkwürdigkeit. An seinem letzten Lebenstag holte Onkel Otto einen größeren Lottogewinn ab und starb auf dem Heimwege bei einem Verkehrsunfall. Mit dem Gewinn konnten alle Schulden – vom Verstorbenen zu Lebzeiten sorgsam notiert – beglichen werden. Den Rest hatte der Onkel dem Erzähler per Testament vermacht. Onkel Otto kannte also seinen Nachfolger. Und er hatte Recht. Der Erzähler bricht nach der Erbschaft aus dem gutbürgerlichen Leben aus, verjubelt das Erbe, gewinnt in der Lotterie, kann somit den stattlichen Schuldenberg mit Leichtigkeit abtragen und hat noch eine schwere Aufgabe. Nach dem Gesetz der Serie muss der Erzähler nun kurz vor dem vermeintlich bevorstehenden Tode sich nach seinem Nachfolger umsehen. Wie heißt der Junge aus der Familie, dessen Namen er testamentarisch bestimmen soll? (das schwarze Schaf Hermann Hesse Gruppe 47)
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