Es ist spät, bestimmt 23.00 Uhr bis ich das Schiff in Piraeus verlasse. Die Ausfahrt aus dem Schiff geht zügig und fahre den "hoffentlich" Ortskundigen hinterher, irgendwann war die zweispurige Strasse recht verlassen und nach meinem Kompassempfinden, war es auch die falsche Richtung. Ich musste nach Westen und nicht nach Osten oder Nordosten, was mein Navi anzeigte. Eine Route war er permanent am suchen, das half nicht wirklich. Ich drehe und fahre ein Stück zurück, komme jetzt in ein Wohngebiet, unheimlich hier, Leute mit Decken gehüllt laufen an der Strasse entlang, sicher Wohnsitzlose. Endlich schafft es auch mein Handy eine verlässliche Strecke auszugeben, während das Tomtom immer noch sucht. Jetzt war ich zwar immer noch nach Norden unterwegs, aber die E75 war richtig und die E94 kreuzte später, jetzt ging es Richtung Korinth...brav Brauner und lache über den Begriff #Korinthenkacker,
#Korinthenkacker Mit dem pejorativ (schlechter machend) gebrauchten Ausdruck werden zumeist Personen belegt, deren Vorgehensweise dem Sprecher hinderlich zu sein scheint, ihm jedoch weder formal angreifbar noch inhaltlich widerlegbar erscheint. Aus Sicht des Beleidigenden will der Korinthenkacker Dinge bis ins Kleinste beschreiben oder regeln. Dabei können die Darstellungen und Sichtweisen durchaus richtig sein, doch wirken sie als Pedanterie oder Korinthenkackerei (Betonung auf -ei) und werden oftmals als rechthaberisch empfunden.
|
Auf alle Fälle war mein Navi jetzt rechthaberisch und das zurecht, die Strasse wurde nun mautpflichtig, so und weil ich mich auch ein wenig ablegen möchte, fahre ich nach Korinth auf die parallel verlaufende Küstenstrasse, am Golf von Korinth entlang. Nach ein paar Kilometer fand ich eine größere Parkbucht, getrennt von ein paar große Palmen zur Strasse hin. Es war kaum Verkehr und so war es Ideal zum Schlafen.
Ich wache früh auf, die Sonne ging am Horizont auf und bot mir ein einzigartiges Schauspiel und ich war insgeheim froh, so schön geparkt zu haben. Nach Kaffee und Körperhygiene, entschloß ich mich auf der Küstenstrasse zu bleiben, bereute es nicht, die Strasse ist schön zu fahren und natürlich Mautfrei ;-) ging es immer am schönen Golf entlang.
Patras kam in Sicht, ich ließ mich in Richtung Hafen treiben, an einer günstigen Tankstelle, gleich nochmals vollgemacht. Ich fuhr auf das Hafengelände, ging zum Ticketschalter um mir meine Passage für das Schiff nach Ancona zu kaufen. Es sollte morgen Abend auslaufen. Ich gönnte mir eine Petskabine, damit der Leon und ich ausgeruht in Ancona ankommen. Jetzt hieß es sich bis morgen nochmals irgendwo hinzustellen. So fuhr ich in zur Brücke von Rion, überquerten diese (Kostenpflichtig) aber sehr Eindrucksvoll. Video . Danach ging es nach Mesolongi, sehr nett aber für die Nacht nicht zweckmässig, so fahre ich etwas zurück und suche einen der dort liegenden Campingplätze. Wer nach Mesolongi die Strecke nach Igoumenitsa hochfährt um von dort aus die Fähre zu nehmen, die Strecke ist sehr natürlich und angenehm zu fahren. Die Strecke bin ich vor Jahren mal gefahren.
Ich fand was in Monostraki er war geschlossen. Eine Einfahrt war aber offen und es gab Wasser und Mülleimer. Später stellte ich fest, dass der Platz als Parkplatz benutzt wurde. Der Platz war zwar etwas staubig, wurde aber tagsüber von Vielen benutzt um hier schwimmen oder spazieren zu gehen. Ich blieb über Nacht. Nach meinem Onlinecheck, ob die Fähre wirklich ablegt, ging es am darauffolgenden Tag, langsam wieder nach Patras zurück. Diesesmal benutze ich nicht die Brücke sondern die Fähre, die nur halb so viel kostet im Vegleich zur Brücke. So konnte ich mir das Bauwerk zwar von der Seite ansehen, aber durch die vielen LKWs auf der "günstigeren" Fähre, roch es doch ziemlich nach Abgase. Aber gut, das war ein Versuch, wenn sollte man den etwas teureren Brückenzoll in Kauf nehmen.
Da ich noch viel Zeit hatte fuhr ich nach Patras, aber statt dann an der Küste nicht links Richtung Hafen weiter zu fahren, hielt ich mich rechts und hier war der Stadtstrand von Patras. ein Wäldchen mit einer Laufstrecke, hier konnte der Hund noch etwas Auslauf bekommen. Wer Hunger hat kann in einem nahegelegenen Restaurant mit Blick auf die RION Brücke noch was zu sich nehmen.
Um 18.30 Uhr fuhr ich in den nun etwas besser bewachten Hafen, Polizeiauto mit Lautsprecher und auch eine Kontrolle schaute kurz bei mir in den Wagen, da hier eine Hochburg von Migranten war und die alle auf eines der begehrten Schiffe Richtung Italien wollen. Am Ticketschalter bekam ich meine Kabine und das Einfahrtschild "Ancona" nebst Papiere. Das Einchecken, war wie immer etwas hektisch bei den Griechen, bis das Fahrzeug dann richtig stand. Ich habe bisher in keinem Land so hektische Einweiser wie die Ungeduldigen Griechen erlebt und das hat sich von den 80ern bis heute nicht geändert.
Die Kabine war eine 4-bett Kabine für mich alleine und so war es eine ruhige Nacht für mich. Auf dem Schiff war noch ein junge Frau mit zwei Hunden, so hatte ich auch etwas Unterhaltung. Es war fast Mittag, bis wir in Ancona von der Fähre kamen. Kurz vor dem Brenner, legte ich mich noch auf einem größeren Parkplatz ab um am nächsten Tag bei einer Freundin in Garmisch zu frühstücken.
Der Rest der Strecke war Autobahn und mittags waren wir zuhause.
Eine superschöne Rundreise viel gesehen, manches war abenteuerlich, aber wir waren nie ernsthaft in Gefahr.
Was mich 2017 animierte, eine wesentlich länger Fahrt zu machen. Da ging es über Rumänien, Bulgarien bis in die Türkei runter und über ein paar Umwege nach Griechenland und Italien zurück. Neugierig? dann folge dem Link. Es lohnt sich!
|