„Namlich so sollen soliche hewser Fromen Armen taglönern und handtwerckern und burgern und inwonern dieser stadt Augsburg, die es notturftig sein und am besten angelegt ist, umb gottes willen gelichen und darin weder schankung muet und gab nit angesehen"
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Fuggerviertel Augsburg Besuch 4. Okt 2018
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Es schien mir ewige Zeiten her, als ich das letzte Mal im Fuggerviertel war, mindestens 20 Jahre. Auf der Heimfahrt von Kroatien, nutze ich nun einen Tankstopp um in Augsburg vollzu tanken, ein wenig die Beine bewegen und bei der Gelegenheit, dass Fuggerviertel zu besuchen, war zwar nicht geplant, aber wir hatten ja Zeit und waren spontan. |
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Das Navi lotste mich zum Fuggerviertel und wir bekamen sogar einen Parkplatz in der Nähe des Einganges. Beim letzten Besuch, war der Besuch noch frei, nun kostete es etwas (ich glaube 3,00€? 2018!) Dafür gab es jetzt ein Museum und ein Musterhaus, indem man sehen konnte, wie man in einem der kleinen Häuser lebte und heute noch lebt.
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Die Außenanlagen sind gepflegt und man kann sich auf Bänke setzen und Autofrei relaxen.
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Die Fuggerei in Augsburg ist die älteste bestehende Sozialsiedlung der Welt. Die Reihenhaussiedlung stiftete Jakob Fugger „der Reiche“ im Jahr 1521. Die Siedlung erinnert mich an die Werkssiedlungen der BASF Ludwigshafen, die es immer noch unter dem Namen Hemshof gibt. Auch in den Vororten von Ludwigshafen am Rhein, gibt es noch eine Vielzahl von Werkswohnungen.
In Augsburg sind es Sozialwohnungen.
2018 wohnen in den 140 Wohnungen der 67 Häuser 150 bedürftige katholische Augsburger Bürger für eine Jahres(kalt)miete von 0,88 Euro. Sie sprechen dafür täglich einmal ein Vaterunser, ein Glaubensbekenntnis und ein Ave Maria für den Stifter und die Stifterfamilie Fugger. Bis heute wird die Sozialsiedlung aus dem Stiftungsvermögen Jakob Fuggers unterhalten. Das Fürstlich- und Gräfliche Fuggersche Familienseniorat fungiert als Aufsichtsgremium der Fürstlich und Gräflich Fuggerschen Stiftungs-Administration, welche die Fuggerei und acht Fuggersche Stiftungen betreut.
Nach dem 2. WK mussten zwei Drittel der Häuser neu gebaut werden, da diese von den Engländern zerbombt wurden.
Ein Besuch der lohnt!
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