Abendstimmung in Georgepolis/Kreta
Der wackere VW-Bus
Ziel Lentas/Kreta

Mit dem Wohnmobil durch Jugoslawien nach Griechenland 1987

Wer: Hanno, Batze und ich

Wohnmobil: VW-Bus, ausgebaut mit Küche und Hochdach und einer sehr guten Musikanlage.

 

1987 gab mir mein Ex-Chef, tatsächlich 5 Wochen Urlaub am Stück, was natürlich auch verdient war den ich hatte den Arbeitsplatz 2 Jahre alleine geführt und dieses auch Ordnungsgemäss gemeistert. Also konnte die Reise mit den 2 anderen Jungs losgehen. 1987 war der "Autoputt", wie die Transitstrecke in Jugoslawien genannt wird, noch befahrbar. Das ging auch 2 Jahre später noch, aber dann kam der Krieg in Jugoslawien und es ist bis heute ein nicht ungefährliches Unterfangen diesen Weg zu benutzen.

Unterwegs
Fahrt über das Mittelgebirge
in Griechenland
Zentralgriechenland

Aber 1987 war das alles kein Problem, ausserdem waren wir 3 ausgezeichnete Fahrer und schafften auch das Jugoslawienstück auf eine Rutsch durch -ausser natürlich zum Tanken- und für das "andere" wurde angehalten. Von Ludwigshafen fuhren wir erst nach Ulm um mich von meiner Freundin zu verabschieden und dann ging es dann los nach Österreich, durch Jugoslawien, strait away nach Thessaloniki. Unsere erste griechische Nacht verbrachten wir auf der Chalkidiki auf einem schön angelegten Zeltplatz und zischten uns die ersten Ouzos und Rotweine rein.

An den Meteora-Klöstern vorbei ging es nach Katerini erstmal in die Berge und weiter am Kanal von Korint entlang nach Patras. Hier in der Nähe kannte Hanno ein leerstehendes Haus, direkt am Wasser und dort richteten wir uns erstmal halbwegs ein. Wir hatten zwar Kühlschrank und Kochherd im Bus, aber die Preise waren für das Essen niedrig, das wir nur Kaffee kochten und ab und zu einen Salat machten.

Die Meteora-Klöster
Die Strasse von Korinth
Das einsame Haus in Kokkala

Ein paar Tage später kamen wir dann in Methoni an und wir bleiben eine längere Zeit auf demCampingplatz dort untern.

Abenteuerliche Bergbegehung
Momenvasia
Momenvasia

 

Der Metzger in Methoni machte auch die besten Suvlaki, von denen wir tag für tag mehr verdrückten. Nach einer Woche zogen wir dann weiter, wir besuchten den Ort Momenvasia und das Ruhmreiche Sparta, um uns dann in Gythion auf die Fähre nach Kreta einzuschiffen.

Gythion Hafen
Sparta
Sparta

 

Der Familiencampingplatz war genau das was wir brauchten, dort sollte nämlich nach 22 Uhr die Ruhe einkehren....es kam dann aber anders, es entbrannte dann eine heftige Diskussion zwischen uns dreien, gefoerdert noch mit einer Flasche Ouzo, ob der Fussballspieler Maradonna 30 Millionen wert ist, es wurde dann doch irgendwie dann 2 Uhr bis wir dann gut angeheitert und mit dringender Bitte unserer direkten Nachbarn das Bett fanden *g

Irgendwo, weiss nimmer wo...:-)
Abfahrt mit der Fähre
Iraklion

Froh waren wir als wir am nächsten Tag endlich auf der Fähre waren und uns auf dem Deck langsam Kreta zubewegten. In Kastelli gingen wir an Land und Frühstückten. Hanno meinte er müsste noch irgendwo Kerzen besorgen und er kam auch dann irgendwann zurück und meinte in den Supermärkten wurde er nicht fündig, aber dafür wurde er zum Leichenbestatter geschickt, der hatte dann auch Kerzen die er ihm für ein paar Drachmen überlies. Wir fuhren dann weiter nach Elafonisi und blieben dort noch ein paar Tage. Elafonisi ist natürlich das damals mit dem heutigen Elafonisi nichtmehr zu vergleichen. Damals gab es da unten nur 2 ausrangierte Busse, die als Taverne umfunktioniert waren, öffentliche Toiletten, Duschen usw. gab es keine. Aber es war schön dort. Schaut hat man sich die Entwicklung des Elafonisi-Strandes in den letzten jahren an, muss man da eigentlich nicht mehr hin. Es soll wohl auch schon ein Hotel dort stehen und jeder verfügbare Strand ist zugepflastert mit Sonnenschirmen.

 
Am Hafen von Chania Alex lässt grüssen noch ein Foto vom Hafen  
Upss... leicht das Meer gekippr Georgepolis zu einer besseren Zeit wie heute  
Elafonisi Elafonisi Lentas

Elafonisi, Matala und Lentas waren im Jahre 1987 und früher, die Hochburgen der Freaks, die es sich locker leicht gut gehen liessen. Schwimmen, am Strand pennen bei einem Lagerfeuer. Nun die Zeiten sind natürlich heute vorbei. Grosse Hotels und Tavernen säumen heute die Strände.

Unsere nächster längeren Aufenthalt war Lentas. Der "Löwe von Lentas" war das Mekka der Aussteigerfreaks, am ganzen Strand waren kleinere provosorische Hütten. Da ich meine Schulbücher noch dabei hatte konnte ich dort gut ausspannen und lernen, immer mit einem Auge auf die hübschen Mädels..

Der Löwe von Lentas
Nochmals die Bucht von Lentas

Nach 8 Tagen waren wir auf dem Abschlussfest der Freiluft-Disco, die dann ihre Pforten für dieses Jahr schloss. Die disco war gut, die Musik war gut. Gegen 24.00 Uhr lies ich mich im Bus nieder, etwas unter Alkohol zum schlafen. Bis einer meiner Kumpels angerannt kam hinter ihm 10 Griechen.. Wir wehrten uns zu dritt zwar nach Leibeskräften, aber die waren doch zuviele. Das Ende vom Lied war, das mein einer Kumpel nach Iraklion ins Krankenhaus musste, die ihn röntgen und 2 gebrochene Rippen diagnostizierten. Da ich mir 2-3 Typen von dem Vorfall gemerkt hatte, fand ich auch die in einer nahegelegenen Kneipe in Lentas. Zwei von denen holten sich auch noch dann eine blutige Nase und Kopfschmerzen.

Kali Orexi Hanno kam am keinem Ptita-Stand vorbei  

Nach ein paar Tagen fuhren wir dann langsam nach Iraklion zurück und fuhren mit der Fähre nach Piräus. Dort trafen wir einen von der Stammkneipe in Lentas, der in Athen wohnte. Der lud uns noch ein zu sich nach Hause. Sein Freund hatte einen Taubenschlag und es war beindruckend anzusehen, wie er seine Tauben über Athen fliegen lies, aber immer das Gewehr im Anschlag um auf die Greifvögel zu schiessen, die sich schon die eine oder andere Taube geholt hatten.

 

Auf der Fähre lernten wir noch eine Belgierin kennen und die entschloss sich bei uns dann mitzufahren. In der Nähe der Griechisch - Jugoslawischen Grenze blieb dann der VW-Bus mit defekter Zündspule am späten Abend stehen. Da wir mitten auf dem Land waren und kein Ort weit und breit, fuhre Hanno und ich per Anhalter an die Grenze. Ein freundlicher LKW-Fahrer nahm uns mit bis forthin. Batze und die Belgierin blieben am VW.Bus zurück. An der Grenze verständigten wir den ADAC, damit er das Auto in die Werkstatt nach Thesaloniki bringt. Alles klar, aber nun sassen wir an der Grenze. Drachmen hatten wir keine mehr und irgendwie mussten wir ja nun auch nach Saloniki kommen. Es begann eine Odysee.

Peleponnes
Prevelli auf Kreta
nochmals Jammas

 

Erst versuchten wir per Autostop, ohne Glück. Dann meinte der Hanno er müsste zu Fuss gehen. Damit war ich aber nicht einverstanden 70 KM nee das gebe ich mir nicht. Wir trennten uns! Hanno lief los und ich ging zum LKW-Park und fragte ein paar Fahrer wer den nach Saloniki fährt. Endlich fand ich ein Österreicher, der meinte er würde mich mitnehmen..nach ein paar Minuten stieg er in den LKW und fuhr einfach los, natürlich ohne mich. So sind sie die Östreicher.

Ich traf den Lkw-fahrer wieder, der uns zur Grenze gebracht hatte und der sagte mir ich solle mein Glück an der Grenze probieren, da gebe es schon eher Möglichkeiten als bei den Truckern. An der Grenze wurde ich freundlich von den griechischen Zöllnern aufgenommen und mit dem nötigsten, Wein und Zigaretten versorgt. Über mein Problem nach Saloniki zu kommen, sagten die Zöllner nur, das wäre kein Problem. 3 Stunden später kam dann ein Bus mit Ausflüglern aus Saloniki, die eine Woche in Jugoslawien Urlaub gemacht hatten. Kurzerhand wurde ich dort reingesetzt. Auf meine Frage wie ich den vom Busbahnhof nach dem Vorort käme, meinten die nur mit der Strassenbahn. Ich meinte nur noch, das ich überhaupt keine Drachmen mehr hätte für die Strassenbahn, aber auch das war kein Problem an normalen Werktagen sind die Strassembahnen in der Zeit von 6 Uhr bis 9 Uhr kostenlos, so kam ich dann Punkt 7 Uhr an der VW-Vertretung an, fand auch den abgeschleppten VW-Bus. Meine Odysee war dann erstmal zu Ende. Hanno kam dann auch 5 Minuten später an und berichtete mir von seinem kurzem Marsch und seiner langen Fahrt. Der machte noch einen kleinen Umweg über Katerini. Wer Griechenland kennt und weiß wo Saloniki liegt und wer auch dann noch weiß das Katerini wohl mehr als 70 KM im Süden dazu liegt, der kann sich vorstellen warum er nicht früher da war als ich *g Ein paar Griechen haben ihn ungefähr 5 Km nach der Grenze im Audi80 mitgenommen. Zu dritt vorne zu viert hinten ging es nach katerini. Er hätte zwar an der Gabelung Saloniki und Katerini austeigen können. Aber die Griechen überzeugten ihn, von Katerini den Frühbus zu nehmen. Aber er kam dann in Saloniki an, wie schon erwähnt 5 Minuten nach mir.

Jammas
Tor zur Unterwelt auf der Mani
Besuch der Zeushöhle auf Kreta

Da ich einen Schutzbrief hatte, war die Hotelfrage auch kein Thema. Nur die Reparatur verzögerte sich, da erstmal das Teil aus Athen besorgt werden musste und am nächsten Tag noch ein spezieller Feiertag im Land war der "Ochi-Tag". Also gingen wir erstmal feiern und sangen irgendwelche deutsche lieder bei draft-bier auf der Strasse in Saloniki. Der Ochi-Tag mag für ein Militaristen ein nettes Spektakel sein, für uns war die Demonstration militärischer Stärke eher 2.rangig . Panzer die durch die Strassen rollen und Flugzeuge die irgendwelche Farben ausprühen, na was solls..das Auto wurde dann am nächsten Tag repariert und wir konnten unsere Fahrt nach Hause fortsetzen. Hanno setzten wir in Ludwigshafen ab, wir fuhren dann nach Belgien.....aber das ist eine andere Geschichte.

thommy

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