Aus gegebenen Anlaß, jeder weiß von den Griechich - EU Probleme. Immer wieder taucht die Frage aus, gibt es Probleme, wenn man nach Samos fliegt. Hier können wir beruhigen. Das Land, die Leute und alle bestätigen uns, dass alles ohne Probleme von statten geht. Es gibt genügend Benzin. Die Geldautomaten haben Bargeld und man muss an nichts mangeln. Auch die griechische Regierung GARANTIERT uns das.

 

Samos

Sommer, Sandstrand, Einfachheit, und am Lebhaftesten, sind neben dem öfters mal kräftigen Wind, den man in der Aegais "Meltemi" nennt, dass in soviel verschiedenen blauen Farben leuchtende Meer, dass früher die Seefahrer und heute wie aus heiterem Himmel die Touristen anspült. Wie ein ungeschützte heller Klecks in das dunkle Meer geworfen, ist diese Insel seit jeher vom Meer abhängig, von dem was es anschwemmte und von dem was es fortholte. Das Meer (thalassa): "Synaptei mallon i termei - verbindend, eher als trennend" , für mich verbindet das Meer, die immergrünen Hügel mit dem unermesslichen Reichtum an Fauna und Flora.

 

die Anreise...

Der Sonnenscheinflug über den Wolken machte Stimmung, kurz vor Griechenland riss das Wolkenband auf, bot kurz darauf ein Blick auf die zweitgrösste Stadt Griechenlands Thessaloniki, wir fliegen an einer Vielzahl von kleineren und größeren Inseln vorbei, ein kleiner Flügelschlag des Seitenruders, dann kam Ikaria zur rechten und das Kerkismassiv zur linken Seite in Sicht. Kerkis ist für mich der Leuchturm der Insel Samos, wenn ich den Kerkis sehe, komme ich nach Hause. Rauhe zerklüftete Steine regen sich im Morgenlicht, einsame Buchten und erste Sonnenschirme zeigen sich, als das Flugzeug im leichten Sinkflug die Insel ansteuert. Ich sitze beim Flug gerne auf der linken Seite des Fliegers, hier konnte ich die maßlose Schönheit der kleinen Bergdörfer an mir vorbeiziehen lassen, die Hügel die sich bis an das Meer schmiegen, unten kommt Balos in Sicht, sein Strand und die kleinen Dörfern strahlen im Licht um die Wette, Wellen in allen Facetten des Blaus schwappen unermüdlich an die Sonnenstrände. Samiopoula, die kleine vorgelagerte Privatinsel drängt sich unwiderstehlich auf, zwei Handvoll Touristen verlassen gerade das Piratenschiff von Manolis, gehen an Land um einen herrlichen Tag mit Schnorcheln, Grillen und griechischer Folklore zu verbringen. Mein Flugzeug streift im Linksbogen Papa Beach, links die sanften Hügel von Pagondas, rechts das flache fruchtbare Ackerland, in Höhe der Panorama Taverne, ein sanfter Rechtsbogen, um dann auf der staubigen Landebahn des Flughafen Samos Aristarchos auszurollen. Wir sind auf Samos.

Geduld sollte man mitbringen den hier laufen die Sekunden etwas langsamer, das Kofferband das sich erstmal leicht quietschend und unter strenger Beobachtung der wartenden Fluggäste seine ersten leeren Runden dreht. "Sophrosysne" nennt sich die besonnene Gelassenheit der Griechen, mit der die westlichen Touristen, wenn sie auf der Insel oder überhaupt in Griechenland sind erst mal umgehen lernen müssen. In Terminals wie denen von Samos, Chania, Kos oder Rhodos herrscht sechs Monate im Jahr meist gähnende Leere – und im Sommer fallen dann die Touristen wie Heuschreckenschwärme fast im Drei-Minuten-Takt ein. Auch auf Samos ist das so, aber es geht schneller, da hier nur alle ein paar Stunden eine 737 herunterkommt. Da muss man in der Größe der Terminals den Kompromiss zwischen Bequemlichkeit und Wirtschaftlichkeit ganz einfach akzeptieren und Du bist in Griechenland. Komm runter von Deiner Bürohetze, Deinem täglich Gejammer über Stau, Streik etc. Entschleunige: Du bist in Urlaub...URLAUB!!!

In der Vorhalle werden die Pauschaltouristen von Ihren Reiseveranstalter in Empfang genommen und auf Busse verteilt, die auf dem kargen Parkplatz geduldig in Reih und Glied stehen. Meine steht schon da, wie sie immer da steht. Sie ist ein Sonnenschein und wir kennen uns ja auch über die vielen Jahren. Egal ob ich Pauschal oder auf eigene Faust nach Samos komme, wechseln wir immer ein paar Worte :-)

Aandere nahmen ein Taxi oder den gebuchten Mietwagen in Empfang, auch ich hatte von Deutschland mir meinen Mietwagen an den Flughafen bestellt und es macht schon ein wenig Mühe den weißen Kleinwagen unter den hundert anderen weißen Kleinwagen ausfindig zu machen; aber da ist das per Email in letzter Minute gesendete Kennzeichen: Die Schlüssel und die Papiere ist wie in der Mail verabredet vor dem Beifahrersitz und schon konnte es losgehen. Bezahlen kann ich morgen direkt in Phytagorio, auch das ist Vertrauen!

 

Ireon:

Vom Flughafenparkplatz herunter und zur kleinen Landstraße, die zwischen Phytagorio und Ireon führte, reihte ich mich in den langsam schon wieder ruhiger werdenden Flughafenverkehr ein und mache mich auf die entspannten sieben Km Fahrt zu meinem gebuchten Domizil. An schönen Weingärten mit ihren kleinen weißen Häuschen vorbei, ging es nach Ireon. Vor dem Ort noch über eine schmale Brücke, parke ich gleich auf der linken Seite am Strand. Ritsa das Urgestein der semiotischen Wirtinnen mit Ihrem Restaurant zur rechten, hat um die frühe Uhrzeit noch geschlossen. Gegenüber "war" die Varkabar, diese wurde bei einem Unwetter 2013 so stark zerstört, dass die Betreiber der gutgehende Bar aufgeben musste. 2014 war dort niemand, die Bar wurde zwar wieder aufgebaut, ein Pächter hätte es wohl gegeben, aber die Auflagen nicht erfüllt.. Dass schwappen des Meeres an die Betonmauer der Bar, dass leise klingen einer Bouzouki im Hintergrund und der leichte Sommerwind, der über mein schon leicht angegrautes lockige Haar streicht, ließen mich ein wenig länger verweilen. Dora, meine Zimmerwirtin, betreibt ein kleines Periptero (Kiosk), hier bekommt man neben alltäglichem Bedarf, wie Getränke, Zeitungen, Sonnenmilch, Touristenkram, auch erstklassiges selbsterzeugtes Olivenöl, den weltberühmten goldenen Semiotischen Wein, auch Souma den gebrannten und ich bekam neben dem freundlichen Hallo und einem kleinen Begrüssungsschluck meine Zimmerschlüssel. Ireon selbst ist beschaulich geblieben, es gibt hier keine großen Hotels, kleine beliebte familiären Pensionen, mit ihren immer wiederkehrenden Stammgästen, zeigt das gewohnte Bild und sind hier eindeutig in der Mehrzahl. Hier kennt man sich aus, hier ist man zuhause. Wer vielleicht schon einmal in Mannheim war, der kennt sich mit Quadraten aus. Ireon ist zweckmäßig in solche Quadrate eingeteilt, entweder man liebt diese Quadrate oder man hasst sie, bei mir sind die Quadrate in Mannheim und auch in Ireon zur Hassliebe geworden. Legt man die Vorteile der besseren Belüftung einer Stadt durch die durchströmenden Winde zugrunde mag man auch Recht haben, aber mir passiert es schon mal, dass ich mich wie auch in meinem Mathe-Leistungskurs, schon mal bei einem Quadrat vertue und denke, da müsste doch meine Pension sein, dabei ist die Gesuchte ein Quadrat weiter.

Das Zimmer, hatte neben einer großen Gemeinschaftsküche, selbst noch eine kleine Kochstelle mit Backofen, einen großen Kühlschrank und einen kleinen Fernseher. Der TV Empfang in den Zimmern ist aber allgemein lausig, Sportveranstaltungen, Fußball oder das bei den Griechen beliebte Basketball schaut man besser in den kleinen Cafés oder Bars. Neben dem allgemeinen Krimskrams was man bei Dora erwerben kann, gibt es natürlich noch eine Vielzahl von Supermärkten, kleinere oder auch mittelgroße haben sich da angesiedelt. Im Prinzip gibt es auf Samos alles, sogar Lidl hat sich hier in der Nähe von der Hauptstadt niedergelassen. Wer aber Produkte benötigt, wie ein besonders beliebtes Shampoo oder eine spezielle Creme, der kann sich nicht darauf verlassen, diese im Ort oder überhaupt auf der Insel kaufen zu können, wer darauf Wert legt, sollte sich solche Produkte mitbringen. Empfehlen kann ich bei Produkten der Hygiene aber das Große Sortiment an Olivenölprodukten, Cremes, Seifen, Öle etc. das sollte dem normalen und Gesundheitsbewussten Menschen genügen. Nachdem ich mich im hiesigen Supermarkt mit dem nötigsten erstmals eingedeckt hatte und mir beim Bäcker ein frisches Psomi mitgebracht hatte, schlug ich meinen Weg zu Maria ein. Maria und ihr Mann betreiben außerhalb von Ireon - das schon beim anfliegen erwähnte Papa Beach. Schon seit Urzeiten ist das berühmte kleine Café mit seinem angelegten Strand in Familienbesitz. "Papa" selbst ist der Pope (Pfarrer) und hat eine Vielzahl von Kindern und Enkel. Wie immer fällt die Begrüßung immer sehr herzhaft aus und ich geniese hier mein ersten Frappe.

 

Vathy Wanderung Rundweg mit sehenswertem Ausblick vom Prof. Elias

Laut unserem Wanderführer geht es 5-6 Stunden vom Hafen weg über den Gipfel des Profitis Elias, umrundet dann unter schattigen Bäumen den Berg Thios, mit der Möglichkeit in Kamara (Quelle und Taverne) einzukehren. Danach in die Bucht und zum Hafen zurück, also eigentlich da, wo man weggelaufen ist? Ok, warum sich der Weg und die Wanderung trotzdem lohnt...Cooler Ausblick über den Hafen und die Bucht vom Prof. Elias, frisches Wasser, Alternativ wer will auch ein frisches gezapftes Bier und ein leckeres Hühnchen..!

 

Da wo die Fähren abfahren gibt es ein Hafengebäude, es steht direkt gegenüber und von dort aus können wir losgehen. Wir halten uns links, gehen an den nebenanliegenden Schiffsagenturen vorbei und laufen eine schmale überbaute Gasse hinein, gehen um die Kirche im Rechtsbogen aussen herum, folgen der Stasse zum 28. Oktober (=Nationalfeiertag Ochi-Tag) am Sportstadion vorbei.

#Übrigens ist Stadion ein griechisches Wort, kommt aus dem altgriechischen (altgr. στάδιον) und war ein antikes griechisches Längemass. (zw. 150 mtr. bis 200mtr. je nach Wohnort unterschiedlich)

75 mtr dahinter kommt man auf eine Betonstrasse, überquert diese, es folgen auf der linken Seite ein paar Wohnhäuser, bleiben auf unserem angestammten Weg der rechts aneiner kleinen Kapelle vorbeiführt und durch einen kleinen Wald weitergeht. Wir ugehen im Rechtsbogen ein kleines Gehöft und überqueren nach weiteren 30 metern die Strasse. Man folgt der Strasse bis ein weißes Steinkreuz auftaucht. Hier geht es über ein paar Felsen an einer Hausruine vorbei. Durch ein paar Kiefern, verläuft danach der Weg oberhalb eines Olivengartens (li.) und unterhalb von Weinterrassen. Hier steigt man in der Falllinie hinauf zum Fahrweg. Mit Prachtblick geht es an steigend nach links in 15 Min. zu einer Wegegabelung.

#Abkürzung: Will man von hier in die Stadt zurück, nimmt man den abwärts führenden Fahrweg und 10 m vor der folgenden Gabelung den Pfad links hinab. Unten, wieder auf dem Feldweg, wandert man links abwärts, an der Panteleimon-Kapelle (re.) vorbei in insgesamt 40 Minuten zurück nach Vathi#

Von der Wegegabelung führt nach 10 m rechts ein Felsenpfad zwischen zwei Kiefern aufwärts. Weiß getünchte Steine erleichtern die Navigation, vorbei an einem Steinkapelle des Propheten Elias (320 m). Manüberblickt die riesige Bucht mit der Nordküste und holt tief Luft für den weiteren Weg.

Vor den Antennen geht es danach auf einem Fahrweg !! links abwärts, aber in der ersten Linkskurve geradeaus in einen abkürzenden Pfad. Dieser stößt unten auf einen Fahrweg ( N37°46,191'/E26°58,684'), der zuerst über einen Sattel, dann zu einem runden Wasserreservoir führt. Wir bleiben auf dem abwärts gehenden Fahrweg und kommen wieder an eine Gabelung und geht in die Arkoudolaka-Hochebene. Hier wandert man an einem Bauernhof vorbei, an einem Olivenhain in der Linkskurve kann man nach rechts etwas abkürzen und wandert langsam nach Kamara herein. Eine grosse schattige Platane erwartet uns dort mit frischem Quellwasser. Wer nochmehr Durst hat und vielleicht des vielen Wasser abtrünig, kann in der Taverne weiter unten ein frisch gezapftes Bier zu sich nehmen. Nach dem jeweiligen Genuss, kann man an der Strasse entlang der Vlamari-Hochebene, kurz nach der Einmündung einer weiteren Strasse, geht man dem Schild nach Vathy nach. Wir befinden uns jetzt auf dem alten Kalderimiweg, der an der Dimitrios-Kapelle vorbeikommt. Hier geht es über die Umgehungstrasse nach rechts auf einen Pflastersteinweg der wieder zum Hafen führt. Wer jetzt Hunger hat, kann in der Taveren Katapoulo ein Hühnchen verzehren, es soll sehr gut sein.