Reiseberichte von Veranstaltern und Individualisten

7 Tage – Wandern zum Thron der Götter

Über die fast 3000 Meter hohen Gipfel des Olymps gibt es viele Geschichten. Eine besagt, dass ihre Schönheit durch den verschütteten Nektar der alten griechischen Götter entstanden ist. In anderen Sagen wird der heilige Berg als der Thron des Zeus bezeichnet. Der Göttervater soll hier die Wolken sammeln und Blitze und Donner hinunter auf die Menschen schleudern. Diese uralten und gegensätzlichen Bilder sind bezeichnend für die Natur des Berges. Während dieser Wanderreise werden Sie die imposanten Gipfel des Olymp besteigen und die uralte Zivilisation auf den Hochgebirgsplateaus erleben. Sie streifen durch Schatten spendende Platanen-, Buchen- und Fichtenwälder und finden immer wieder Zeit zum Verweilen, um die Kraft und die Schönheit der Bergwelt zu genießen. Übernachtet wird in komfortablen Gästehäusern der kleinen Bergdörfer und Berghütten. Den ersten Wandertag verbringen Sie in der Gegend um Litochoro. Vom Gästehaus aus gehen Sie durch das Dorf, um auf einen Pfad zu gelangen, der hinauf zum Gipfel des Berges Golna führt. Der Pfad führt entlang der Flanken des Olymphauptmassivs durch Plantanen- und Fichtenwälder. Unterwegs wird Ihr Wanderführer Ihnen eine erste Einführung in die Flora und Fauna der Region geben. Am Gipfel des Berges Golna angekommen werden Sie rasten, Ihr mitgebrachtes Picknick verspeisen und den sehr schönen Ausblick in die Vithos Schlucht und auf die Ägäis genießen. Der Weg zurück nach Litochoro und unserem Gästehaus führt durch Schatten spendenden Wald.
Agios Dionysios – Prionia – Berghütte A
Heute werden Sie Litochoro und Ihr Gästehaus verlassen und in Richtung Prionia an der berühmten Enipeas Schlucht entlang fahren. Auf dem Weg halten Sie an Aussichtpunkten und können den beeindruckenden Blick in die Schlucht mit ihren steilen Klippen und auf die höchsten Gipfel genießen. Sie beginnen die Wanderung vom alten Bergkloster Agios Dionysios aus. Nach einer kurzen Besichtigung wandern Sie an einem Wasserfall vorbei und über alte Holzbrücken nach Prionia. Hier ist eine der Quellen des Enipeas Flusses. Die Wanderung von Prionia aus zur Berghütte hinauf führt durch schattige Buchen- und Fichtenwälder. Dann werden Sie auch mit der Aussicht auf die höhsten Gipfel belohnt. Sie übernachten und essen in der Berghütte. (Wanderzeit: 4 - 5 h, Gesamtdauer: 6 - 7 h, Höhenmeter: 900 - 1100 – 2100 m)

Berghütte A – Olympgipfel Skala - Skolio / Mytikas – Berghütte A
Der gestrige Aufstieg in Richtung ‘Götterthron’ wird mit einem wunderschönen Sonnenaufgang im Gebirge über der Ägäis und mit einem Wandertag zu den Gipfeln des Olymp belohnt. Nach dem Frühstück in der Berghütte folgen Sie der Route zum 2866 Meter hohen Gipfel der Skala. Dort machen wir Halt, essen unser Picknick und genießen die sagenhafte Aussicht. Je nach Wetter werden Sie entweder zum Mytikas, der höchsten Erhebung Griechenlands und des Balkans aufsteigen oder aber den zweithöhsten Gipfel des Olympgebirges, Skolio (2911 Meter) erklimmen. Übernachten werden Sie wieder in der Berghütte, wo Sie auch ein herzhaftes Abendessen genießen werden. (Wanderzeit: 5 - 6 h, Gesamtdauer: 7 - 8 h, Höhenmeter: 2100 - 2866 - 2911 - (2917) - 2100 m)


Berghütte A – Agios Antonios – Kakavrakas – Ennea Pyrgoi – Karia
Sie verlassen heute das Olymphauptmassiv und steigen zum Kato Olymp im Süden ab. Nach dem Frühstück führt Ihr Pfad am Fuß der Hauptgipfel zur winzigen Hütte Agios Antonios, wo Sie sich ausruhen können. Danach verlassen Sie die alpine Bergwelt auf einem malerischen Weg entlang der vegetationslosen Berge Kakavrakos und Ennea Pyrgoi. Erst nach dem Berg Ennea Pyrgoi erreichen Sie die bewaldeten Hänge des Kato Olymp. Der Übergang der Vegetationszonen ist plötzlich und berauschend. Durch dichte Fichtenwälder gehend, erreichen Sie Karia, ein kleines traditionelles Bergdorf. Sie übernachten hier in einem gemütlichen Gästehaus und genießen ein hausgemachtes Abendessen. (Wanderzeit: 6 - 7 h, Gesamtdauer: 7 - 8 h, Höhenmeter: 2100 - 2817 - 2500 - 2400 - 1100 m)

Karia – Agia Paraskevi – Kallipefki
Dieser Tag im Kato Olymp ist ein gemütlicher Wandertag. Am Nachmittag haben Sie die Gelegenheit, sich von den Anstrengungen der vorherigen Tage zu erholen. Sie verlassen Karia und das Gästehaus am Morgen und überqueren das Tal, einem Pfad entlang dem Fuß des Berges Analipsi folgend, vorbei an der Quelle Agia Paraskevi. Der Weg führt über einen Bergrücken hinab in das bezaubernde Bergplateau von Kallipefki. Sie wandern auf der Hochebene entlang, um ins Dorf und zu Ihrem netten Gästehaus zu gelangen. Am Abend isst die ganze Gruppe wieder gemeinsam in einer typischen Bergtaverne. (Wanderzeit: 2 - 3 h, Gesamtdauer: 4 - 5 h, Höhenmeter: 1100 - 1000 - 1200 - 1100 m)

Kallipefki – Voskotopoi – Profitis Ilias – Rapsani
Ihre heutige Wanderung führt Sie zunächst ein Stückchen über das Bergplateau von Kallipefki. Das Plateau ist ein ehemaliger und trockengelegter Bergsee. Sie werden entlang der Felder und Weiden wandern, um dann in ein malerisches Tal zu gelangen, von wo aus Sie hinauf zu den Ruinen von Voskotopoi gelangen, den Überresten eines alten Bergdorfes. Von dort zweigt ein von Steineichen begrenzter Pfad ab. Die Aussicht auf das Ossagebirge im Süden und die Ägäis im Osten ist entlang des Pfades an den Flanken der Berge Ionas Spermoti und Profitis Ilias wunderschön. Am Nachmittag erreichen Sie das Berg- und Weindorf Rapsani. Den engen Gässchen folgend gelangt man zum Dorfplatz mit seinen alten Plantanen. Hier können Sie ausruhen und den einheimischen Wein probieren. Vom Dorfplatz werden Sie abgeholt und nach Platamonas zu Ihrem Hotel am Strand gebracht. (Wanderzeit: 4 - 5 h, Gesamtdauer: 6 - 7 h, Höhenmeter: 1100 - 1250 - 550 m)

Am frühen Morgen beginnen wir unsere ca. 7stündige Wanderung auf den Olymp in Litochoro. Der schöne Weg durch die Vithos-Schlucht führt uns zuerst durch dichte Buchen- und Kiefernwälder, vorbei an sanften Almwiesen und einem Wasserfall. In der Schlucht sind wir besonders im Frühjahr gezwungen, ab und zu einen Wildbach zu queren. Steile Felswände, eine artenreiche Pflanzenwelt und die Unberührtheit der Landschaft beeindrucken uns ebenso wie die großartigen Ausblicke auf den Olymp. Auf 1100m Höhe erreichen wir Prionia. Nach einer ausgiebigen Rast steigen wir in ca. 3,5 Stunden hinauf zur Schutzhütte Spilios Agapitos auf 2100m. Es erwartet uns eine große gepflegte Hütte, auf der wir essen und übernachten. Gesamtgehzeit: 7 Std. (F/M/-)

Ausgangspunkt für eine Wanderung am Olymp ist üblicherweise das kleine Städtchen Litohoro, am Fuße des Olymp, direkt am Meer gelegen. Dieses Städtchen hat den Ruf, DIE griechische Bergsteiger-Metropole zu sein. Die ganz Harten beginnen ihren Aufstieg hier, dies ist jedoch nur sehr, sehr fitten Perosnen zu empfehlen. Von Meereshöhe auf 2.917 m hinaufzusteigen ist sicher nicht jedermanns Sache.

Wer nicht ganz so fit ist, der kann mit dem Auto oder Bus bis auf circa 1.000 Höhenmeter hochfahren. Bei Prionia endet die Straße, ab hier geht es definitiv nur noch zu Fuß weiter.

Ich möchte an dieser Stelle nochmals ausdrücklich darauf hinweisen, daß wir uns ab hier in hochalpinem Gelände befinden. Dies bedeutet auch, daß man sich ab hier nur mit der für die Berge notwendigen Ausrüstung weiterbewegen sollte. Ich habe dort am Olymp auch Touristen in Sandalen gesehen, aber vermutlich ist genau dieser Menschenschlag daran Schuld, daß auch die Bergrettung in dieser Gegend viel zu tun hat. Also: Feste, hohe Wanderstiefel, warme Kleidung (auch wenn es im Tal noch bullenheiß ist - doch dazu später mehr), sinnvollerweise Teleskopstöcke, Kopfbedeckung, Sonnencreme, Nahrung und - ganz wichtig - ausreichend Flüssigkeit gehören unbedingt in den Rucksack.

Von Prionia aus kann man in etwa 3 - 5 Stunden über einen schmalen, steilen, aber durch eine wunderschöne Landschaft führenden Weg zur Hütte A (auch bekannt als "Spilios Agapitos") gelangen. Es handelt sich hierbei um eine typische Berghütte mit Matratzenlager, welche von Kostas Zolotas und seiner Familie geführt wird. Kostas selbst ist der absolute Bergfreak, mit Tirolerhut und Gamsbart. *g* Das rührt wohl noch aus seiner Zeit als Wirt auf einer Alpenvereinshütte. *g* Aus dieser Zeit rührt auch noch her, daß er und seine Familie fließend Deutsch sprechen, so daß man dort problemlos anrufen kann, um einen Übernachtungsplatz zu buchen - was auch durchaus sinnvoll ist, denn trotz der circa 100 Plätze ist die Hütte oft voll (Tel. 003035281800 oder 0030352/81329).

Man sollte auf dieser Hütte unbedingt sowohl für den Hin- als auch für den Rückweg eine Übernachtung einplanen, denn in einem Tag ist der Olypm wohl nur von sehr, sehr fitten Personen zu schaffen. Die Hütte ist auch bewirtet - es gibt einfache, aber dennoch leckere Speisen, z.B. Nudel, Kartoffeln oder Reis mit Kalbfleisch oder Hackfleischbällchen oder griechischen Bauernsalat. Haut ordentlich rein, Ihr werdet die Energie noch brauchen. Die besondere Spezialität der Hütte ist der Olymp-Tee, hergestellt a us Kräutern, die nur hier auf dem Olymp wachsen. Einfach nur lecker! Ich weiß nicht, wieviele Kannen ich davon geschlürft habe - die Quittung dafür erhielt ich nachts, als ich mehrfach auf's Klo mußte.

Die Unterkunft ist einfach, ein klassisches Matratzenlager eben. Aber wer öfter in den Bergen wandert, der kennt das ja und es macht ihm nichts aus. Abends sitzt man vor'm offenen Kamin (Wir sind in den Bergen, da kann es auch im Sommer nachts tierisch kalt werden) in der Gaststube und unterhält sich mit anderen Gästen - hier kommt man schnell ins Gespräch, vielleicht findet man auch Weggefährten für den kommenden Tag.

Morgens sollte man früh aufstehen, denn wenn das Wetter mitspielt, kann man über dem Meer einen wunderschönen Sonnenaufgang erleben - für mich der schönste, den ich bisher überhaupt gesehen habe.

Nach einem nahrhaften Frühstück kann man dann Richtung Gipfel aufbrechen. Wichtig: Denk auch hier an die warme Kleidung - wir sind damals auf der Hütte bei 35 Grad Celsius losgelaufen, und knapp unterhalb des Gipfels kamen wir (Ende August) in einen Schneesturm, so daß wir umkehren mussten!

Je nachdem, welchen der Gipfel des Olymp (z.B. Skala, Skolio oder Mytikas) man bezwingen will, kann man mit 2 - 4 Stunden Marschzeit rechnen, so daß man bequem bis Abends wieder auf der Hütte sein kann. Wir selbst wollten damals den Mytikas, den höchsten der Olymp-Gipfel, bezwingen, aber das klappte nicht - der bereits erwähnte Schneesturm führte, verbunden mit starkem Nebel, dazu, daß wir unseren Weg nicht mehr erkennen konnten und deshalb aus Sicherheitsgründen umkehren mussten. Das ist zwar schade, aber man sollte hier der Sicherheit absolute Priorität einräumen. Und gerade auch dieses Erleben der Naturgewalten mitten im griechischen Sommer hatte etwas Faszinierendes an sich! Übernachen kann man dann auf Rückweg wieder bei Kostas in Hütte A.

Am Tag nach dem (bei Dir dann hoffentlich erfolgreichen) Versuch der Gipfelerst ürmung kann man dann bequem wieder an den Abstieg bis Prionia gehen. Verlockend ist hier der Wasserfall direkt bei Prionia, denn hier kann man seine nach drei Tagen Bergtour doch arg malträtierten Füße herrlich abkühlen. Daß es dabei zur Bildung von Dampf kommt, ist allerdings nur ein Gerücht. *g*

Also, vielleicht habe ich Dir Lust auf eine Wanderung am Olymp gemacht. Eine unvergleichbare Landschaft wartet auf Dich!